ABZWEIG HARPEN – GERTHE

Zwischen den Haltestellen „Grümerbaum / Nordbad“ und „Schaffnerhäuser / Kolpingplatz“ lag 1909 eine Ausweiche. Im Hintergrund ist die Zeche Lothringen zu erkennen.

Siemens Historical Institute

Die Haltestelle „Grümerbaum“: Nach dem Ersten Weltkrieg errichtete hier die in Essen ansässige „Gesellschaft Bergmannssiedlung“ eine moderne Wohnanlage. Dazu gehörte auch die Wartehalle mit Erfrischungsraum. Ihr Pächter war Ludwig Waldhöfer, der Erfrischungsgetränke, Bier von Schlegel und Ritter sowie Tabakwaren anbot. Das Foto entstand um 1920.

Stadt Bochum, Pressestelle

1928 wurde die Straßenbahnstrecke zwischen der Bebauungsgrenze am Abzweig Harpen bis zur Heinrichstraße in Herne nach modernsten Standards ausgebaut.

Photo-Atelier Hiltner, Gerthe – Sammlung Stadt Bochum, Pressestelle

So modern präsentierte sich der Castroper Hellweg in Gerthe nach dem zweigleisigen Ausbau.

Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld

Hinter der Einmündung der Heinrichstraße wurde die Kleinbahn wieder zur Straßenbahn. Die Postkartenmotive zeigen die Stelle im Jahr 1931 und im Jahr 1948.

Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund (1931) / Unbekannter Postkartenverlag (1948) –
Sammlung Stadt Bochum, Pressestelle

Vermutlich nach dem Abschluss der zweigleisigen Ausbaus entstand dieses Foto in Gerthe. Das Bild aus unbekannter Quelle wurde 1987 in dem von der Bezirksvertretung Gerthe herausgegebenen Band „Bei uns in Bochum-Nord“ veröffentlicht.

Stadt Bochum, Betriebsvertretung Gerthe

1951 entstand vermutlich die Vorlage für dieses Postkartenmotiv. Der Triebwagen ist einer von zwei 1951 umgebauten Gastell-Triebwagen (503 und 508). Als „Exoten“ sind die beiden Wagen gut identifizierbar. Ende 1951 erhielten sie die Nummern 71 und 74.

Verlag Werner Teschner, Castrop Rauxel (Ausschnitt) – Sammlung Ludwig Schönefeld

Die gleiche Stelle 1963 nach dem Bau eines modernen Geschäftshauses auf der rechten Seite. Sehen Sie die Spiegelung der Straßenbahn im Schaufenster?

Verlag Werner Teschner, Castrop Rauxel (Ausschnitt) – Sammlung Ludwig Schönefeld

Die Ausbaustrecke blieb über Jahrzehnte unverändert in Betrieb. Am 23. Dezember 1963 besuchte ein Wuppertaler Straßenbahnfreund die Linie 7 und den Betriebshof Gerthe – und hielt das Geschehen rund um die Betriebshofeinfahrt im Bild fest.

Fotos Wolfgang R. Reimann

Wie Sie in der vorangegangenen Bildfolge sehen konnten, war das Harpener Feld in den 1960er-Jahren noch weitgehend unbebaut. Peter Rauwerda nutzte die Weite der Landschaft für einen Blick zur Zeche Lothringen IV.

Foto Peter Rauwerda

Mehr als ein Jahrzehnt später, am 7. April 1979, fotografierte Manfred Möller die Linie 6 in Höhe des Betriebshofes. Er war wenige Jahre zuvor aus Hamburg nach Bochum gekommen. Wie groß war damals noch der Kontrast zwischen den modern ausgebauten Straßen der hanseatischen Großstadt und dem Castroper Hellweg im Bochumer Norden!

Fotos Manfred Möller

Ein markantes Industrie-Ensemble zwischen dem Harpener Feld und Gerthe war das Holzimprägnierwerk auf dem Gelände der Schachtanlage Lothringen V. Die Fotos entstanden im Januar und Februar 1980.

Fotos Peter Rauwerda

1984 wurde der Castroper Hellweg erneut ausgebaut. Seither liegt die Trasse der Straßenbahn im Mittelstreifen einer vierspurigen Straße. Die Fotos entstanden am 22. August 1984.

Fotos Ludwig Schönefeld

Nach weiteren 10 Jahren zeigt sich der Castroper Hellweg im Harpener Feld in saftigem Grün mit modernem Straßenbahnverkehr. Die Gebäude aus den 1930er-Jahren wurden saniert sowie mit Isolierglas und einer modernen Wärmedämmung ausgestattet.

Fotos Stefan Höltge

Stadtbahn-Alltag am 19. September 2019. „Gerthe Mitte“ präsentiert sich als modern ausgebaute Haltestellenanlage.

Foto Stefan Höltge